In an article just published in Technovation Maria Greve, Michael Wyrwich and I analyze the impact or German separation after World War II and the reunification in 1990 on innovation activity. Reunification initiated the merging of two distinct innovation systems. In this process, the poorly functioning socialist system of East Germany adopted West Germany’s formal institutions and organization – a Western-style market economy. The article investigates the effect of German separation and reunification on patenting activity.
Although patenting increased in both parts of the country until recently, the gap between East and West Germany widened considerably over time. In particular, East German innovation activity fell behind in technological fields in which both East and West Germany were specialized before reunification. Overall, we found that after the merging of the two innovation systems the increase in patenting activity was stronger in the West.
Our findings demonstrate that historical shocks can leave long-lasting imprints on the geographic disparities of innovation activities and that adopting democratic institutions alone is not sufficient to boost innovation activity in East Germany to the same level as in West Germany. It is also noteworthy that the increasing East-West divergence could not be prevented by the very massive promotion of innovation activities in East Germany.
Michael Fritsch, Maria Greve and Michael Wyrwich: The long-lasting impact of historical shocks on innovation activity: The case of German separation and reunification. Technovation, 103318. https://doi.org/10.1016/j.technovation.2025.103318
Die lang-anhaltenden Auswirkungen historischer Schocks auf die Innovationstätigkeit: Der Fall der deutschen Teilung und Wiedervereinigung
In einem neuen Artikel, der soeben in der Zeitschrift Technovation veröffentlicht wurde, analysieren Maria Greve, Michael Wyrwich und ich die Auswirkungen der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der Wiedervereinigung im Jahr 1990 auf die Innovationstätigkeit. Die Wiedervereinigung leitete die Verschmelzung von zwei unterschiedlichen Innovationssystemen ein. In diesem Prozess wurden die formalen Institutionen und Organisation Westdeutschlands – eine Marktwirtschaft nach westlichem Vorbild – auf das relativ schlecht funktionierende sozialistische Innovationssystem Ostdeutschlands übertragen. Wir untersuchen die Auswirkungen dieser Entwicklungen anhand der Patentaktivitäten.
Obwohl die Patentanmeldungen in beiden Teilen des Landes bis vor kurzem zunahmen, vergrößerte sich der Abstand zwischen Ost- und Westdeutschland im Laufe der Zeit erheblich. Insbesondere fiel die ostdeutsche Innovationstätigkeit in solchen technologischen Bereichen zurück, auf die sowohl Ost- als auch Westdeutschland vor der Wiedervereinigung spezialisiert waren. Insgesamt war der Anstieg der Patentaktivität nach der Zusammenführung der beiden Innovationssysteme im Westen deutlich stärker als im Osten.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass historische Schocks lang anhaltende Spuren in den geografischen Unterschieden der Innovationsaktivitäten hinterlassen können und dass die Einführung demokratischer Institutionen allein nicht ausreicht, um die Innovationsaktivität in Ostdeutschland auf das gleiche Niveau wie in Westdeutschland anzuheben. Bemerkenswert ist auch, dass die zunehmende Ost-West-Divergenz durch die sehr massive Förderung der Innovationsaktivitäten in Ostdeutschland nicht verhindert werden konnte.
Michael Fritsch, Maria Greve and Michael Wyrwich: The long-lasting impact of historical shocks on innovation activity: The case of German separation and reunification. Technovation, 103318. https://doi.org/10.1016/j.technovation.2025.103318